Sonntag, 18. Juni 2017

Verkehr, Umwelt und der Klimaschutzvertrag

Eine nachhaltige Infrastruktur, nachhaltige Städte und Siedlungen mit geringer Umweltbelastung und die Einbeziehung von Klimaschutzmaßnahmen sind einige der 17 Ziele der „Agenda 2030“  der UNO für eine nachhaltige Entwicklung. Dazu hat sich Österreich verpflichtet.
 Jeder erwachsene Österreicher zahlt indirekt jährlich etwa 500 Euro für umweltschädigende Maßnahmen!

Das Wirtschaftsforschungsinstitut hat 2016 errechnet, dass die Republik umweltschädliche Maßnahmen mit jährlich zwischen 3,8 und 4,7 Milliarden Euro subventioniert. Dabei hat das österreichische Parlament den Klimavertrag von Paris erst im Vorjahr ratifiziert. Er verpflichtet den Staat, seine Treibhausgasemissionen zu drosseln, um die globale Erderwärmung auf maximal 2 Grad zu beschränken.

In Österreich wächst kein Klimatreiber schneller als der Verkehr, durch den 2015 55% mehr Treibhausgase in die Luft geblasen wurden als noch zwanzig Jahre vorher. 2014 wurden über 110 Milliarden Personenkilometer zurückgelegt, davon waren 70% motorisierter Individualverkehr, der Rest entfiel auf öffentliche Verkehrsmittel, Radfahrer und Fußgänger. Die Verkehrsbelastung war
2014 um 3,5% höher als noch 2011. Das Bundesstraßennetz ist seit 2000 um 13% gewachsen, das Schienennetz ist durch die Schließung von Nebenbahnen um 14% kürzer geworden. Vor kurzem wurde die Halbierung der Flugabgabe beschlossen, um den Flugverkehr zu begünstigen -  Auswirkungen auf das Klima: Egal! Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, die Errichtung der dritten Piste in Schwechat aus Umweltschutzgründen zu verbieten, wird massiv kritisiert und bekämpft. Der Bezirk Mödling weist mit 667 Autos pro 1000 Einwohner eine der höchsten KFZ- Dichten in Österreich auf. Und dazu ist jedes dieser Autos im Durchschnitt nur mit 1,15 Personen besetzt (VCÖ-Factsheet 2017-03 - Personenmobilität auf Klimakurs bringen, ORF). Die Reform des Tarifsystems des Verkehrsverbunds Ost-Region (VOR) brachte für viele PendlerInnen massive Verteuerungen.

Gerade in den Ballungsräumen, vor allem im Speckgürtel um Wien, müsste der Umstieg auf Öffis  attraktiver gemacht werden: Durch eine Verdichtung der Fahrpläne für die Zubringer zu den hochrangigen Verkehrsmitteln U-Bahn, S-Bahn und Straßenbahn. Und da PendlerInnen derzeit für ihre Jahreskarten bis zu 1600.- Euro für die Fahrt zum Arbeitsplatz und wieder zurück zahlen, würde auch das von den Grünen schon lange geforderte 365 Euro Jahresticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Niederösterreich viele Menschen zum Umstieg bewegen.

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